Tschüss Fast Fashion!
Fashion Revolution Week 20. — 24.04.2020
Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Produktionsländern, Verstöße gegen die Menschenrechte, sexuelle Übergriffe auf Textilarbeiter*inne, giftige Chemikalien und massive Umweltschäden — das sind nur einzele Probleme, welche es — insbesondere in Zeiten von Corona — zu bekämpfen gilt! Gemeinsam mit der Fachschaft Materielle Kultur: Textil an der Uni Oldenburg setzen wir ein Zeichen für mehr Solidarität gegenüber Menschen, die unsere Kleidung produzieren.
Im Dezember haben wir es geschafft, auf die Hausfassade der Kulturetage Filme und Bilder über einen Beamer zu projizieren. Dort laufen regelmäßig Statements, Instagram-Beiträge und wichtige Botschaften von jungen Menschen und Aktivist*innen rund um das kreativ:LABOR. Ziel ist es, all die zukunftsrelevanten Themen, welche überwiegend in einer bestimmten „Blase“ diskutiert und via Social Media geteilt werden, als soziale Interaktion im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Im Rahmen der Aktionswoche zeigen wir Bilder und unbequeme Wahrheiten zum Thema Mode und Konsum. Lass’ mal fair:tragen!
#fashionrevolution
Am 24. April 2013 stürzte in Bangladesch die Rana Plaza Textilfabrik ein. Es starben über tausend Arbeiter*innen bei der Produktion unserer Kleidung! Erstmals wurde die Weltbevölkerung auf die miserablen Arbeitsbedingungen innerhalb der Textilbranche aufmerksam. Geändert hat sich kaum etwas. Erst ein kollektives Umdenken im Bewusstsein der Konsument*innen kann eine Trendwende bewirken.
#whomademyclothes
Menschen auf der ganzen Welt sind dazu aufgerufen, Modelabels zu (hinter)fragen, woher ihre Kleidung stammt. Die Initiative #whomademyclothes soll Druck auf die Fast Fashion Industrie aufbauen, um mehr Transparenz in der Modebranche und ein Bewusstsein für textile Lieferketten zu schaffen. Schau nicht weg und informiere dich über einen nachhaltigen Umgang mit Kleidung!
*Helena @grn_is_the_new_blck 2019, Bodil Lois Huisman @bodillois 2018, Madeleine Alizadeh @dariadaria 2019
Kirsten Brodde ist Vorreiterinnen in Sachen grüner Mode; Textilexpertin bei Greenpeace und der grünen Internet-Plattform Utopia. Sie schreibt über nachhaltige Labels und die Macht der Konsument*innen. In Ihrem Buch Saubere Sachen deckt sie grünen Etikettenschwindel auf und zeigt, wie man saubere Kleidung findet.
Vreni Jäckle, Nina Lorenzen und Jana Braumüller sind Gründerinnen der Plattform Fashion Changers. Das Drei-Frau-Business kreiert inspirierenden Content, gibt Wissen weiter und arbeitet an Lösungen, um faire Mode medial sichtbarer zu machen.
Der Fair Fashion Guide vom FEMNET e.V. und die Kampagne für Saubere Kleidung bringen die Schattenseiten der Modeindustrie ans Licht, geben Tipps zum farien Konsum und räumen mit Vorurteilen auf.
Warum dein Feminist-Statement-Shirt nicht so feministisch ist...
Weltweit sind über drei Viertel der Beschäftigen in der Textilindustrie Frauen, in Indien rund 60%, in China 70%, in Bangladesch 85% und in Kambodscha sogar 90%. In Europa verkaufen große Modefirmen T‑Shirts und Pullover mit der Aufschriften „The Future is Female“, We should all be Feminists”, oder “Girl Power”. Genäht wurden viele dieser Kleidungsstücke von Frauen, die von unseren Freiheiten und Rechten, wie wir sie kennen und leben, nicht profitieren. Ein billiges T‑Shirt verschleiert die Tatsache, dass Gleichberechtigung und Solidarität an den Grenzen Europas aufhört. Mode ist eine feministische Angelegenheit, Ziel ist das globale Empowerment von Frauen!
*Lena Bäunker für Fashion Revolution in Zusammenarbeit mit Fashion Revolution Netherlands, Fotografin Rosa van Ederen und Model Ella Jacott.
Titelbild: Zui Hoang